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PJ in der Gemeinschaftspraxis im Bayerwald
Statement zum PJ
PJ in der Gemeinschaftspraxis Bayerwald: „Fachlich bin ich beeindruckt, was hier geleistet wird“
Medizinstudentin Caroline Swoboda entschied sich für ein PJ-Tertial Allgemeinmedizin in der Gemeinschaftspraxis Bayerwald, weil sie die Famulatur dort schon in so guter Erinnerung hatte. Unterstützt wurde sie dabei von der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband. Und wieder war sie fachlich „beeindruckt, was in der Gemeinschaftspraxis geleistet wird. Hier ihr Bericht:
Motivation
Die Antwort auf die Frage nach meiner Motivation für mein PJ-Tertial in der Gemeinschaftspraxis Bayerwald teilt sich in zwei Aspekte. Zum einen, warum ich mich für ein Allgemeinmedizin-Terital entschieden hab und zum anderen, warum ich das gerade auf dem Land machen wollte.
Für die Allgemeinmedizin habe ich mich entschieden, da ich in meiner Famulatur in dem Exzellent-Programm von Dr. Wolfgang Blank bereits positive Erfahrungen in einer Hausarztpraxis gemacht hatte. Ich schätze vor allem den langfristigen Kontakt mit den Patienten und die abwechslungsreichen Beratungsanlässe. Das Tertial speziell auf dem Land machen wollte ich, um hier die Arbeit in der Allgemeinmedizin zu erleben, bei der nicht direkt um die Ecke jeder andere Facharzt oder ein Krankenhaus zur Verfügung steht.
Tätigkeit und fachliche Eindrücke
In der Gemeinschaftspraxis wurde ich in jeder Zweigstelle als ärztliche Kollegin angesehen. Als PJ-Student darf man sich als „angehende(r) Arzt/Ärztin“ vorstellen und so wurde ich langsam an die Haltung eines Arztes herangeführt. Während der Sprechstunde habe ich mit einer der MFA oder dem ärztlichen Kollegen abgesprochen, welchen Patienten ich aufrufen darf. Dann hatte ich so viel Zeit, wie ich für Anamnese und körperliche Untersuchung benötigte. Daraufhin informierte ich den Patienten, dass ich nun einen Arzt dazu hole und stellte den Patienten mit seinen Symptomen vor. Je nach Beratungsanlass konnte ich einen Therapievorschlag äußern und das Prozedere wurde mit Patient und Arzt besprochen. Abschließend machte ich die Dokumentation zu dem Fall. Bei den Gesundheitsuntersuchungen durfte ich ebenso alleine beginnen und auch sonografieren. Danach wurde die Untersuchung wiederholt und ich konnte meinen Eindruck abgleichen.
Fachlich bin ich beeindruckt, was in der Gemeinschaftspraxis geleistet wird. Durch die regelmäßigen Fallbesprechungen, Journal Clubs und das leitliniengerechte Arbeiten habe ich das Gefühl, das evidenzbasierte Medizin hier wirklich groß geschrieben wird.
Betreuung vor Ort
Die Betreuung der Studierenden ist sehr gut organisiert. Die Koordination der Studierenden läuft über einen Arzt, der uns vor der Anreise über alles Wichtige informiert hat und auch während des PJ-Tertials begleitete. Außerdem gibt es in der Gemeinschaftspraxis viele junge Assistenzärzte, die einen gerne jederzeit unterstützen oder Fragen beantworten.
Fachlich wurden wir u. a. über die Fall- und Themenbesprechungen gut betreut, bei denen wir immer Fragen stellen durften und sollten.
Unterkunft
Die Unterkunft war wirklich hervorragend. Als PJ-ler hat man entweder eine eigene Wohnung oder eine Wohnung, in der zwei Schlafzimmer sind, von denen man eines alleine bewohnt und in dem anderen wechselnd ein/zwei Famulanten oder Blockpraktikanten wohnen. Beides sind große, saubere Wohnungen, in denen man sich wohl fühlen kann.
Land und Leute
Die Menschen im Bayerischen Wald wachsen einem wirklich schnell ans Herz und man ist immer auch als „Zugezogener“ willkommen. Ich habe recht bald ein paar Wörter übernommen und kann beim Abhören „jetzt bitte tief ein- und ausschnaufen“ sagen, das hört sich so oder so viel sympathischer an.
Die Region an sich finde ich auf jeden Fall lebenswert, ich habe es genossen, inmitten der Natur zu wohnen und an den Wochenenden den Bayerischen Wald zu erkunden. Nur, dass man für fast jeden Weg das Auto braucht, ist für mich weiterhin gewöhnungsbedürftig geblieben.
Fazit
Zusammenfassend würde ich sagen, dass man durch die verschiedene Aufgaben, die man in der Gemeinschaftspraxis rund um die Besprechungen, Seminare und Journal Clubs hat, auf jeden Fall gefordert ist. Wer ein entspanntes Terital haben möchte, bei dem man um 12 Uhr geht, der ist hier falsch. Ich wusst, dass ich hier gefördert und gefordert werde und würde mich wieder für ein Tertial im der Gemeinschaftspraxis im Bayerwald entscheiden.
Förderprogramme Stiftung Bayerischer Hausärzteverband